• Abstürze und Toleranzentwicklungen werden auf die "schlechten Drogen" abgeschoben und nicht mit dem individuellen psychischen und physischen Zustand in Verbindung gebracht.

Diese Bedingungen gefährden die physische und psychische Gesundheit von DrogengebraucherInnen in unverantwortlicher Weise. Das Wissen um die Art und Dosierung der eingenommenen Substanzen ist eine eine wesentliche Voraussetzung zum Erwerb von Drogenmündigkeit und Bewusstmachung der mit dem Drogengebrauch verbundenen Risiken.

Drugchecking fördert Konsumreflektion und Gesundheitsschutz

Drugchecking trägt hingegen erheblich zum Gesundheitsschutz von DrogengebraucherInnen bei:

  • Drugchecking legt die Verunreinigung von auf dem Schwarzmarkt gehandelten Substanzen durch gefährliche andere Substanzen offen, die die Gesundheit der Drogengebraucher (teilweise extrem) gefährden können.
  • Drugchecking gibt über die Zusammensetzung und Konzentration der Inhaltsstoffe Auskunft - auch über von den UserInnen gewünschte und erwartete Substanzen

  • Drugchecking fördert den selbstbestimmten und selbstkontrollierten Gebrauch, da das Wissen über die Zusammensetzung das Risikoverhalten der GebraucherInnen positiv beeinflusst (z.B. durch Vermeidung von Überdosierungen).
  • Drugchecking stellt ein selbstverständliches Recht der DrogengebraucherInnen auf Vebraucherschutz dar.
  • Drugchecking trägt zur besseren personalkommunikativen Aufklärung über Drogen vor Ort bei [auf Parties, in den Medien und dem Internet]

Forderungen

  • Staatliche Stellen müssen endlich ihrer Verantwortung gerecht werden, ein flächendeckendes Drugchecking möglich zu machen.
  • Drugchecking muss die Untersuchung von auf dem Schwarzmarkt gehandelten psychoaktiven auf Qualität (Inhaltsstoffe) und Quanitität (Konzentration dieser Stoffe) sowie die vollständige öffentliche ugänglichkeit aller einzelnen Testresultate
  • Drugchecking muss die individuelle Rückmeldung des vollständigen Testergebnisses an den Einsender der Substanzprobe (bzw. dem Abgebendem vor Ort) beinhalten, üblicherweise durch Mitveröffentlichung eines individuellen Codes.
  • MitarbeiterInnen in Drogenberatungsstellen und von Szeneinitiativen müssen noch besser zu Drogenwirkungen und -risiken geschult und befähigt werden, bekannt gegebene Drugcheckingergebnisse kritisch zu bewerten, um UserInnen auf für ihre Gesundheit relevante Aspekte hinzuweisen.

  • Ein EU-weites Drogeninformations- und Monitoring-System muss die europaweit flächendeckende Möglichkeit zur Einsendung und Abgabe von Substanzen für Laboranalysen sicherstellen, mobile Vor-Ort-Tests auf Parties ermöglichen und für die Veröffentlichung aller erzielten Resultate sorgen.
  • Das Drogen-Informations- und Monitoring-System muss angemessen wissenschaftliche begleitet werden, um die Effektivität des Programms im Sinne eines wirksamen Schutzes der KonsumentInnen laufend zu überprüfen und dadurch zu verbessern.

Wir arbeiten daran, Drug-Checking in Deutschland und Berlin wieder zu etablieren.
Weitere Informationen zu Drugchecking und Testergebnisse zu analysierten Substanzen finden sich vor allem auf den folgenden Seiten:

Eve&Rave Schweiz
Eve&Rave Berlin
ChEckiT! Wien
Energy Control Barcelona (solo Castellano/Catala)

Zum Download (PDF-Versionen):

Drug-Checking-Konzept für die Bundesrepublik Deutschland, erarbeitet vom techno-netzwerk berlin für das Bundesministerium für Gesundheit

Drogenpolitisches Memorandum Die Drogenpolitik in Deutschland braucht eine neue Logik. Forderungen zu einem drogenpolitischen Neubeginn.