LSD kommt meist in Form von Papiertrips (Pappen, Tickets) oft mit bunten Comicmotiven oder als Mikrotabletten ("Mikros") auf den Markt. Auf einem Papiertrip sind durchschnittlich 80 Mikrogramm (Mikrogramm = 1 millionstel Gramm) LSD aufgebracht. Der Gehalt der Pappen kann aber zwischen 25 und 250 Mikrogramm LSD schwanken. Besonders hoch dosiert sind üblicherweise die Mikros, sie enthalten durchschnittlich 250 Mikrogramm Wirkstoff. LSD zersetzt sich unter der Einwirkung von Feuchtigkeit, Wärme und direktem Sonnenlicht zu kaum noch wirksamen Abbauprodukten. Um dies zu verhindern wird es möglichst luftdicht verpackt - von den Lebensmitteln sorgfältig getrennt - im Kühlschrank gelagert.
Aus diesen Zahlen ergibt sich eine große therapeutische Breite, die der Spanne zwischen effektiver und toxischer Dosierung. LSD ist also hinsichtlich seiner vermuteten letalen Wirkung innerhalb des gebräuchlichen Dosisbereichs eine sehr sichere Droge (Robert Julien, Drogen und Psychopharmaka).
Ein risikofreier Gebrauch von Drogen ist niemals möglich. Wer auf den Konsum von LSD nicht verzichten möchte, sollte aber zumindest folgende Minimalregeln beachten:
Damit ein Individuum in seiner Umwelt selbständig existieren kann, muß es sein eigenes Ich von seiner Umwelt und von den anderen Menschen klar abgrenzen können. Ferner muß die nahezu unendlich große Flut von optischen, akustischen und sonstigen Sinneseindrücken durch Vergleich mit unmittelbar zuvor aufgenommenen Reizen sowie mit den im Gedächtnis oder Unterbewußtsein abgelegten Informationen bewertet, interpretiert und auf ein zu verarbeitendes Maß gefiltert werden, bevor diese bewußt wahrgenommen werden können.
Dabei scheint dem im Zwischenhirn lokalisierten Thalamus, der Eingangspforte zur Großhirnrinde und damit zum Bewußtsein, die entscheidende Rolle zuzukommen: Die von den Augen, von den Ohren, der Nase oder der Haut über den Thalamus eingehenden sensorischen Informationen werden in der Großhirnrinde decodiert und über eine Rückkopplungsschleife zum Thalamus zurückprojiziert, um erneut in diese Schleife eingespeist zu werden (cortico-striato-thalamo-cortikales (CSTC) Schleifen-Modell). Dieser Mechanismus schützt das Großhirn vor externer Reizüberflutung, indem die zum Thalamus zurückprojizierten Informationen einen hemmenden Einfluß auf die neu eingehenden äußeren Sinnesreize ausüben (negativer Rückkopplungsmechanismus auf den thalamischen Filter).
Das CSTC-Schleifen-Modell geht davon aus, daß psychedelische Bewußtseinszustände auf einer veränderten Interpretation von inneren und äußeren Reizmustern beruhen. Es wird zunächst angenommen, daß LSD den körpereigenen Botenstoff Serotonin aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit imitiert. LSD führt dadurch zu einer Aktivierung bestimmter Serotonin-rezeptoren (vor allem dem 5-HT2A Subrezeptor) auf Nervenzellen des Thalamus, des Stirnhirns und des Streifenhügels (Striatums) *.
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*andere Wissenschaftler erklären die LSD-Wirkung durch eine Aktivitätshemmung der Raphe (Mittellinie) in der
Brückenregion des Hirnstamms, ein Hauptzentrum der Serotoninaktivität im Gehirn.