Als "Ecstasy", "E", "XTC" oder "Adam" wird ursprünglich jene Substanz bezeichnet, die bereits zu Beginn des Jahrhunderts durch die deutsche Firma E.Merck, Darmstadt, als MDMA synthetisiert wurde. Das MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin) gehört wie Amphetamin chemisch zur Klasse der Arylalkanamine. Die Substanz entspricht in ihrer Struktur weitgehend dem Safrol und Myristicin, die in Pflanzen wie etwa der Muskatnuß vorkommen. Das Myristicin als einer der aromatischen Äther der Muskatnuß bewirkt die psychotrope Wirkung der Pflanze. Unter der Bezeichnung Ecstasy versteht man heute jedoch auch verschiedene andere im weitesten Sinne ähnlich wirkende Substanzen aus der Phenethylaminfamilie: MDA; MBDB und MDE.
Neurologisch gesehen bewirkt MDMA die Freisetzung des Botenstoffs Serotonin im Gehirn und verlangsamt dessen Wiederaufnahme in die sog. Speichervesikel.
Psychologisch bewirkt es u.a. meist eine Steigerung des Kommunikationsbedürfnisses. Es steigert insgesamt die Fähigkeit zur ungezwungenen Kontaktaufnahme zu anderen, weswegen es auch als "Empathogen" (das Einfühlen erleichternd) oder "Entaktogen" (den Kontakt zu inneren Gefühlen herstellend) bezeichnet wird, was es auch für die psychotherapeutische Verwendung geeignet macht. MDMA öffnet das Herz! Nicht selten wird von Gefühlen überströmender Liebe zu anderen Menschen während des Rausches berichtet. Die Wirkung beginnt je nach Typ zwischen 30 und 45 Minuten und hat eine typische Dauer von ca. 4-6 Stunden.
MDMA wurde innerhalb der Psychotherapie eingesetzt, weil es zu einer gesteigerten Einsichtsfähigkeit in die eigenen Gefühle anregt. Oft können ängste auftauchen, deren Ursache nicht selten in der Kindheit zu finden sind. Werden die unangenehmen Gefühle nicht zugelassen, kommt es oft zu psychosomatischen Reaktionen wie Schweißausbrüchen, Zittern oder dem sog. Kiefermahlen (hier kann ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen, dem gegenüber man sich völlig sicher fühlt, wahre Wunder wirken).
Auch der "verstrahlte", "verpeilte" Gesichtsausdruck speziell in der Endphase der Substanzwirkung hat mit der Abwehr unangenehmer Gefühle zu tun und läßt sich in einer sicheren, entspannten Umgebung meist völlig vermeiden. Das Durcharbeiten dieser Bereiche und deren gefühlsmäßigen Inhalten führt früher oder später zu einer Lösung dieser Symptome.
Oft führt die Einnahme einfach zu einem angenehmen Gefühl von Losgelöstheit und Entspannung. Das sollte man dann einfach genießen. Am besten ist, der Wirkung nichts entgegenzusetzen, sie einfach zu beobachten und geschehen zu lassen, was geschehen will. Die angenehmen Momente können unvorhergesehen durch schwierige Gefühle abgelöst werden, was oft auf ein Nachlassen der Substanz zurückgeführt wird. Das ist nicht wahr. Wenn unangenehme Gefühle auftauchen, ist es hilfreich, mit jemanden darüber zu sprechen. Auf keinen Fall sollte man sich isolieren oder davon ablenken indem man höher dosiert, was dann hauptsächlich nur die Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Kiefermahlen) verstärkt. Bei eindeutig überdosierten Leuten sieht man deutlich den krassen Widerspruch zwischen ihrer Aussage "Es geht mir gut" und dem Bild, das sie nach außen abgeben.
Nicht selten wird berichtet, daß man den Tag danach abgespannt, müde oder auch ein wenig depressiv ist. Man sollte sich daher genügend Zeit vor und nach solch einer Reise nehmen und sich etwas Gutes tun (z.B. Spaziergänge in der Natur, Sauna, kuscheln, gutes Essen usw.).
Wie bei allen anderen Substanzen solltest Du dich mit Menschen umgeben, denen Du vertraust und mit denen Du Dich wohlfühlst, denn das hat einen entscheidenden Einfluß auf die Qualität einer solchen Reise.
MDMA findet man in der Regel in Pillen- oder Kapselform vor. Die Dosierung beträgt üblicherweise zw. 60 und 150 mg. Dosierungen von 1 − 1,5 mg/kg Körpergewicht sollten nicht maßlos überschritten werden. Grundsätzlich sollte man während und nach dem Rausch genügend Flüssigkeit zu sich nehmen (mind.2-3 Liter), damit der Stoff wieder aus Deinem Körper gespült wird und sich die Nachwirkungen am nächsten Tag reduzieren. Drum: Pausen machen, entspannen, quatschen, und am besten immer eine Flasche Wasser zur Hand haben. Die bekannten Todesfälle bei Ecstasy beruhten fast ausnahmslos auf Überhitzung bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr! Und auch wenn es schwierig ist oder unmöglich erscheint: ein wenig essen zwischendurch, oder wenigstens am Ende der Reise, und der nächste Morgen sieht oft schon viel besser aus! Achtung: mit dem neuen "Liquid-Ecstasy" hat MDMA nichts zu tun!
Am besten ist es, keine Pillen nachzuwerfen. Wenn die Wirkung nachlässt, ist das in Ordnung, denn auch die schönste Reise geht irgendwann zu Ende! Oder wenn die Wirkung nicht so ist, wie man sie vielleicht mal erfahren hat, kann das auch an der eigenen Tagesform liegen oder man hat zuviel vorher gegessen und so weiter.
In seltenen Fällen kann es zu Angstzuständen kommen, die den unerfahrenen User überfordern. Hier hilft wie schon beschrieben der Kontakt mit anderen und das sprechen über die Angst. Auf jeden Fall sollte ein Mischkonsum mit anderen Substanzen vermieden werden (vor allem Speed, Kokain, Alkohol). Desweiteren sollte man nicht mehr als alle zwei Monate XTC zu sich nehmen, da es den Körper langfristig sehr erschöpfen kann und Du dann möglicherweise Probleme bei der Bewältigung Deines Alltags bekommst. Außerdem raten wir ab, die Substanz als Lösung für deine Probleme zu betrachten. Ohne eine stützende und erfahrene Begleitung ist MDMA nicht dafür geeignet, es kann keine Psychotherapie ersetzen.
Achtung: MDMA ist illegal und unterliegt dem BtmG, wir wollen mit diesem Beitrag niemanden zum Konsum dieser Substanz animieren, sondern lediglich über Wirkungen und Gefahren informieren. Der Autor übernimmt daher keinerlei Verantwortung für eventuelle Konsequenzen, die sich aus dem Mişbrauch der beschriebenen Substanz ergeben.