Hier ein paar Anregungen, was man tun kann, wenn es nach der Einnahme von Drogen zu unerwarteten Problemen kommt: Was kannst Du tun, wenn Du mitbekommst, daß es jemandem in Deiner Nähe nach Drogengebrauch schlecht geht?
Versucht ruhig und gelassen zu bleiben!! Egal, wie "weggetreten" oder "fertig" euch die Leute vorkommen, sie spüren, wie ihr auf die Situation reagiert. Panik wirkt ansteckend (Gelassenheit auch). Wenn euch die Situation überfordert, seht zu, daß ihr Unterstützung bekommt.
Laß die Person nicht alleine!! Unterhalte Dich mit ihr, beruhige sie. Schicke unter Umständen eine dritte Person los, um Hilfe zu holen.
Schau, ob medizinische Hilfe notwendig ist. Hat die Person "nur" ein vorübergehendes psychisches Problem oder sind unter Umständen weitere medizinische Maßnahmen notwendig?
Scheue dich nicht, einen Arzt zu rufen, wenn Du den Eindruck hast, daß es notwendig ist oder Du Dir unsicher bist. Wenn es ernsthafte medizinische Probleme gibt, ist es wichtig, daß Du ehrlich bist und dem Arzt gegenüber sagst, daß sie im Zusammenhang mit Drogengebrauch stehen könnten. Versucht herauszufinden, was die Person genommen hat. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, Drogenreste an sich zu nehmen und sie dem Arzt zur Analyse zu übergeben. Ein Arzt unterliegt der Schweigepflicht!
Die meisten Situationen beruhigen sich schnell, wenn Du Dich liebevoll um die Person kümmerst und beruhigend auf sie einwirkst, sie aus der Reizüberflutung raus holst und zum Beispiel an die frische Luft bringst. Wasser regt den Kreislauf wieder an, Elektrolyte und Vitamin C, wenn vorhanden, sind noch besser. Auch zuckerhaltige Getränke oder Traubenzucker können helfen.
Hat die Person Angst vor Dir, so ist es besser ihr nicht zu Nahe zu kommen. Versuche die richtige Mischung aus Nähe und Distanz zu finden und vermittele Vertrauen. Dies braucht unter Umständen viel Feingefühl und Geduld.
Manchmal sind die Leute in einem psychoseähnlichem Zustand und reden wirr oder unverständlich. Dann macht es wenig Sinn, zu diskutieren, Du mußt den Menschen so annehmen, wie er in dem Moment ist.
Wenn sich nach längerer Zeit keine Besserung zeigt, braucht die Person unter Umständen professionelle Hilfe.
Mach Dich frei von Vorurteilen ("Ist doch selber Schuld der Typ, was fährt der sich auch soviel ein"). Egal, was dazu geführt hat, daß es dieser Person jetzt gerade dreckig geht, sind das letzte was er/sie jetzt gebrauchen kann "dumme Sprüche".
Wenn Du selbst dich in einer Situation befindest, die für dich unangenehm ist, gibt es je nach Schwere der Situation unterschiedliche Möglichkeiten:
Bei körperlichem Unwohlsein solltest Du erst mal eine Pause machen und Dir ein wenig Ruhe gönnen. Mineralstoffe, Wasser und Vitamin C sind auf jeden Fall immer eine gute Sache. Hast du lange nichts mehr gegessen, dann solltest Du, auch wenn Du es Dir im Moment schlecht vorstellen kannst, es zumindest mal mit ein wenig Obst versuchen.
Wenn es dir psychisch schlecht geht, sprich mit anderen darüber. Wenn Du das nicht kannst oder willst, dann schaue mal in Dich hinein und versuche herauszufinden, was die Ursache für Deinen Zustand sein könnte. Gerade Krämpfe und Verspannungen sind häufig ein Zeichen, daß Dich ein unangenehmes Thema (unbewußt) beschäftigt.
Es sind meistens nicht die "schlechten Drogen" die zu Unwohlsein führen (obwohl dies durchaus auch der Fall sein kann, gerade bei Pillen und Pulvern), sondern häufig ist es die unangemessene Situation in der man Drogen nimmt, entweder weil die Atmosphäre vielleicht nicht gerade zu einer positiven Stimmung beiträgt, oder weil eigene Sorgen und Probleme den Film auf unangenehme Weise durchkreuzen oder durch die Drogen sogar verstärkt werden.
Mach Dir bewußt, daß Du unter dem Einfluß von Drogen stehst, und die Wirkung auch irgendwann wieder nachlassen wird.
Wenn es Dir wirklich dreckig geht, dann scheu Dich nicht, (professionelle) Hilfe zu suchen. Man kann es nicht oft genug sagen: Ärzte unterliegen der Schweigepflicht.
Setzte nicht aus Angst vor eventuellen Konsequenzen Deine Gesundheit aufs Spiel. Es gibt immer wieder Situationen, wo schlimmeres hätte vermieden werden können, wenn man sich eher an einen Arzt oder andere Professionelle Hilfe gewandt hätte.
Viele Probleme lassen sich vermeiden, wenn alle ein wenig mehr auf sich und andere achten würden. Siehe dazu auch unsere Safer-Use-Infos.